Grundwasser

Unser Boden wurde durch die Dürre der letzten Jahre stark ausgetrocknet und die Tendenz geht weiter zu extrem trockenen, heißen Tagen. Die Neubildung von Grundwasser nimmt weiterhin ab und wird Kommunen in Zukunft vor schwere Probleme bei der Trinkwasserversorgung stellen.

In Rehau ist z.B. gerade ein großes Wasserschutzgebiet in Planung, um dem immer größer werdenden Wassermangel zu begegnen. Das Problem ist dort mittlerweile sehr konkret und wir können froh sein, dass Oberkotzau momentan noch nicht betroffen ist. Doch auch Herr Söder forderte aus diesen Gründen erst vor wenigen Tagen eine große Wasserstrategie.

Grundsätzlich wird sich das Problem jedoch in den nächsten Jahren ausweiten und der Klimawandel zeigt hier ganz konkret seine Folgen für uns Menschen.

Die geplante Flächenversiegelung reduziert zunehmend die Möglichkeit für den Grundwasserkörper sich durch Niederschlag zu erneuern, weil das Wasser hier an der Oberfläche abgeleitet wird. So verstärkt sich das Problem zusätzlich zur Dürre weiter und weiter. Die Folgen spüren wir vielleicht erst in ein paar Jahren, aber auch wir Oberkotzauer werden sie spüren!

Die Politik ist erst seit kurzem dabei dieses Problem zu erkennen, doch inzwischen wird der Grundwasserschutz auch auf Europäischer Ebene massiv gestärkt.

Hierzu ist erst am 28.05.2020 mit einem EuGH-Urteil eine klare Verbesserung des Grundwasserschutzes bei Infrastrukturprojekten wie unserer Umgehung verkündet worden: Der Praxis, die zwingend benötigten Gutachten „irgendwann noch schnell vor Baubeginn“ anzufertigen, wurde eine klare und eindeutige Absage erteile.

Kurz gesagt: Das „Fehlen“ der hydrogeologischen Gutachten ist höchst problematisch und widerspricht EU-Recht. Das wurde am 28.05.2020 höchstrichterlich festgestellt.

Die Regierung Oberfranken hätte laut diesem Urteil alle Gutachten im Zusammenhang mit Wasser und Grundwasser vor der Öffentlichkeitsbeteiligung anfertigen und mit auslegen müssen. Nur dann haben Betroffene (Bürger und Gemeinden) die Möglichkeit zu erfassen, welche Folgen auf Brunnen, Bäche, Grundwasserbildung und Trinkwasserversorgung der Bau überhaupt hat.

Welche Auswirkung das Urteil konkret auf die planfestgestellte Umgehung Oberkotzau haben wird, ist bisher juristisch nicht geklärt. Unumstritten ist jedoch die Richtung, die eingeschlagen wurde, um das Grundwasser vor Beeinträchtigungen zu schützen!

Das Wasserwirtschaftsamt Hof hält sich losgelöst von diesem Urteil übrigens nach wie vor „weitere Auflagen und Bedingungen im öffentlichen Interesse“ vor. Also werden wir alleine deshalb eine weitere Kostensteigerung feststellen, um alle aktuellen Auflagen erfüllen zu können, wenn es überhaupt zu einem Bau kommt.

Die Planung entlang von Wasserschutzgebieten und Trinkwasserbrunnen, ohne zu klären, was die Straße für unser Grundwasser bedeutet, widerspricht also aller Voraussicht nach sogar EU-Recht, ganz sicher aber widerspricht Sie dem gesunden Menschenverstand.

https://www.frankenpost.de/inhalt.rehau-trockenheit-fordert-tribut-stadt-rehau-ruft-auf-zum-wassersparen.6f2ddab3-e63b-489c-a4d8-92098f20f19e.html

https://www.ufz.de/index.php?de=37937

https://www.agrarheute.com/land-leben/trockenheit-zeigt-aktuelle-duerrekarte-2020-567886

https://www.umweltbundesamt.de/themen/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten

https://www.regierung.oberfranken.bayern.de/imperia/md/content/regofr/strassen_und_verkehr/planfeststellung_strassenrecht/st2177_ou_oberkotzau_fattigau_plafe.pdf