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Statements

Peter Hiltner

Ich unterstütze die Überzeugung des Bürgerbegehrens, dass man das Ganze sehen muss. Wir können uns keine simple Wild-West-Mentalität mehr leisten und glauben, dass im Westen unbegrenzt Räume offenstehen, die wir belegen könnten. Die Idee einer Umgehungsstraße, um die fatalistisch erwarteten stetig steigenden Verkehrsströme umzulenken, ist aber (trotz aller Umweltverträglichkeitsprüfungen) genau das.

Das Ganze sieht man gewiss nicht, wenn man die Umgehung mit “Weiter so mit dem Verkehr, nur woanders” rechtfertigen will. Leider ist das bei dem Argument Nr. 4 des Pro-Umgehungs-Flyers der Fall, obwohl es mit “In die Zukunft denken” überschrieben ist. Wir reden doch bereits über eine dringend nötige Verkehrswende, als 1 von vielen anderen nötigen Wenden.

Zu dieser Wende ist die Umgehung ganz sicher kein Beitrag, allein schon wegen der Mittel, die ihr Bau bindet und die sinnvoller anders investiert werden könnten. 1 Beispiel: Container können auch per Bahn nach Hof kommen, und wenn die Firmen (wieder) einen Gleisanschluss bekommen, den viele früher schon einmal hatten, dann kann auch etwas gebaut werden, aber etwas Sinnvolles (falls sich das “nicht rechnet”, dann kann man dafür sorgen).

Wir sind immer noch so anthropozentrisch aufgestellt. Tun wir doch Schritte von dieser Einstellung weg, verlagern wir nicht einfach nur Verkehr von A nach B, sondern suchen nach insgesamt weniger belastenden Lösungen und lernen dabei, uns mehr als Teil eines guten Ganzen zu sehen.